Ball schluckt Schmalbach-Lubeca - Arbeitsplätze gesichert
30.08.2002
Ratingen - Der größte amerikanische Getränkedosen-Hersteller Ball schluckt mit Schmalbach-Lubeca den zweitgrößten Anbieter in Europa. Die an der New Yorker Börse gelistete Ball Corporation übernehme voraussichtlich zum Ende des laufenden Jahres die Schmalbach-Lubeca AG, teilte das Ratinger Unternehmen am Freitag mit. Der Kaufpreis betrage 1,17 Milliarden Euro abzüglich Schulden und Pensionsverpflichtungen. Für die Transaktion ist noch grünes Licht der Kartellbehörden erforderlich. Auf den Anlagen der beiden Verpackungshersteller laufen zusammengerechnet über 45 Milliarden Dosen pro Jahr vom Band. Damit stoßen sie an die Weltspitze vor.
Der Vorstandsvorsitzende der Schmalbach-Lubeca, Hanno C. Fiedler, bezeichnete die Übernahme durch Ball als einen großen Schritt und sehr gute Nachricht für die 2500 Mitarbeiter. Alle Arbeitsplätze blieben erhalten. Es gebe keine Überschneidungen in den Regionen. Von den 12 Fertigungsstätten befinden sich vier in Deutschland: Hassloch und Weißenthurm in Rheinland-Pfalz, Hermsdorf in Sachsen-Anhalt und Braunschweig in Niedersachsen. Die bisherige Konzernzentrale der Schmalbach-Lubeca AG in Ratingen beheimate künftig zwei Europa-Zentralen. Wie der australische Konzern Amcor, der Anfang Juli die Konzernsparten Plastikflaschen und Flaschenverschlüsse kaufte, wolle auch Ball die Verwaltungsaufgaben für Europa in Ratingen belassen.
Mit dem jetzt vereinbarten Gesamtverkauf der Schmalbach-Lubeca AG machen die Konzerne Allianz in München und E.ON in Düsseldorf kräftig Kasse. Sie halten über eine Finanzholding bis auf einen ganz kleinen Streubesitz von 2,5 Prozent fast alle Schmalbach-Lubeca-Aktien. Auf der heutigen Hauptversammlung in Düsseldorf soll das Herausdrängen der restlichen Kleinaktionäre beschlossen werden. Schmalbach-Lubeca war der größte Verpackungskonzern Deutschlands. Im ersten Halbjahr 2002 stieg der Gesamtumsatz der bis dahin noch vereinten drei Sparten um rund 10 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres an. Dosen waren dabei ein Wachstumsträger.
Quelle: www.arbeit-und-arbeitsrecht.de