stellenanzeigen.de Gehaltsstudie: Gender Pay Gap auch 2021 noch ein Thema
Auch im Jahr 2021 müssen wir immer noch große Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern beobachten. Die stellenanzeigen.de Gehaltsstudie zeigt, dass sich der Gender Pay Gap von 7 Prozent im öffentlichen Dienst auf bis zu 20 Prozent in der Privatwirtschaft erstreckt. Jedoch ist nicht nur der geringere Verdienst von Frauen an sich das Problem, es steht viel mehr auf dem Spiel: Nur wer gut verdient, kann sich im Rentenalter entspannt zurücklehnen.
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf den Gender Pay Gap in verschiedenen Branchen. Außerdem nehmen wir das Entgelttransparenzgesetz unter die Lupe, das zum Ziel hat, gleiches Entgelt für Männer und Frauen für eine gleichwertige Arbeit durchzusetzen.
Ausführliche Informationen zum Gender Pay Gap finden Sie in unserer stellenanzeigen.de Gehaltsstudie, die hier zum Download bereitsteht: Gehaltsstudie 2021 – stellenanzeigen.de Arbeitgeberportal
Gender Pay Gap in Deutschland: Ein kurzer Überblick
2020 und 2021 von der Corona-Krise geprägt
Das Jahr 2021 stand erneut im Zeichen der Corona-Pandemie. Wie sich in diesem Jahr der Gender Pay Gap hierzulande entwickelt hat, lässt sich noch nicht sagen. Die genauen Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor, doch durch den Lockdown und den daraus resultierenden Konsequenzen am Arbeitsmarkt kann man nicht von einer positiven Veränderung ausgehen.
Die Corona-Krise hatte den Verlust vieler Arbeitsplätze und ein langes Ausharren in Kurzarbeit zur Folge, viele Beschäftigte waren und sind immer noch in Sorge und haben Ängste, ihren Job noch zu verlieren.
Es wird sich zeigen, ob pandemiebedingt die Differenz der Einkommen noch größer geworden ist. Das hängt davon ab, wie viele Unternehmen die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen verkraftet haben.
Für das Jahr 2020 lässt sich allerdings feststellen, dass der Gender Pay Gap branchenbedingt starke Variationen aufwies. Mit 31 Prozent waren Kunst, Kultur und Unterhaltung die Bereiche, die am stärksten vom Gender Pay Gap betroffen waren. Am geringsten wurden die Bereiche der Abfallwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit 2 Prozent tangiert.
Der unbereinigte Wert des Gender Pay Gap in Deutschland beträgt durchschnittlich 21 Prozent. Jedoch gibt es auch in den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede. Die höchsten Gender-Pay-Gap-Werte sind in Baden-Württemberg mit 23 Prozent und in Bayern mit 24 Prozent zu beobachten. Der kleinste Gender-Pay-Gap ergibt sich in Thüringen mit einem Wert von 6,3 %.
Obwohl sich die Gehaltsdifferenzen nach dem Geschlecht nur langsam verringern, möchte die Bundesregierung den Einkommensunterschied hierzulande auf 10 Prozent bis zum Jahr 2030 senken.

Einflussfaktoren auf den Gender Pay Gap
Bei den Auswirkungen des Gender Pay Gap spielen mehrere Faktoren eine Rolle. So nehmen die Berufswahl, Bildung, Qualifikation, Berufserfahrung und der Aufgabenumfang einen großen Einfluss auf dessen Höhe.
Werden diese Faktoren als Basis herangezogen, erhält man einen „bereinigten“ Gender Pay Gap, der sich um die 6 Prozent bewegt. Dieser kann dann auf die schlechteren Gehälter durch die Arbeitgeber zurückgeführt werden.
Auch die Branche des Arbeitgebers hat einen Einfluss auf die Höhe des Gender Pay Gap. In Bereichen wie beispielsweise der Abfallwirtschaft oder Wasserversorgung beträgt der Gender-Pay-Gap-Wert lediglich 2 Prozent. Im Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerhaltung ist der Wert ähnlich gering und beläuft sich auf „nur“ 5 Prozent. Dies mag jedoch daran liegen, dass in den genannten Branchen überwiegend Männer arbeiten.
Anders sieht es im Handel aus. Dort arbeiten viele Frauen, die im Schnitt 21 Prozent weniger Gehalt als Männer bekommen. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sind die Lohnunterschiede gravierend. 24 Prozent weniger verdienen Frauen in dieser Branche als ihre männlichen Kollegen. Doch am größten ist der Gender Pay Gap im Bereich der Kunst und Unterhaltung. Dort erhalten Frauen 31 (!) Prozent weniger Gehalt als Männer.
Neben der Branche stellt auch das Alter einen wesentlichen Einflussfaktor beim Gehaltsunterschied dar. Während der Gender-Pay-Gap-Wert bei unter 30-Jährigen bei 9 Prozent liegt, beträgt er bei Mitarbeitern über 50 Jahren schon 28 Prozent. Dies hängt damit zusammen, dass viele Frauen im Alter von unter 30 Jahren aufgrund der Familiengründungsphase oftmals ihre Arbeitszeiten reduzieren oder sich in Elternzeit begeben. Leider wirkt sich dies meist negativ auf das Gehalt und damit auch auf die Rente zu einem späteren Zeitpunkt aus.
Mit dem Entgelttransparenzgesetz zu gleichen Gehaltschancen?

Bereits seit 2017 gibt es ein Gesetz, das die Transparenz von Gehaltsstrukturen fördern soll. Ziel ist es, dass Männer und Frauen das gleiche Entgelt erhalten, wenn sie eine gleichwertige Arbeit leisten.
Wichtige Punkte im Entgelttransparenzgesetz sind der individuelle Auskunftsanspruch, nach dem Unternehmen mit mehr als 200 Angestellten Auskunft über die Bezahlungskriterien geben müssen.
Hat eine Firma mehr als 500 Arbeitnehmer, so ist darüber hinaus verpflichtet, die Einhaltung der Entgelte auf Gleichheit zu kontrollieren. Außerdem muss für letzteren Fall sichergestellt sein, dass der Arbeitgeber regelmäßig über den Stand der Gleichstellung beim Gehalt berichtet. Wenn also eine Frau weniger als ein vergleichbar beschäftigter Mann verdient, ist das ein Hinweis auf eine Gehaltsdiskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Fazit: Das Problem des Gender Pay Gap aktiv angehen
Je höher das Bruttogehalt im Arbeitsleben, desto mehr Rente steht später zur Verfügung. Frauen verdienen jedoch bedeutend weniger als Männer, erhalten also auch weniger Punkte und folglich weniger Rente. Dazu kommen bei vielen Frauen auch noch Ausfallzeiten aufgrund von Kindererziehung, die sie meistens allein stemmen (müssen).
Man kann nur hoffen, dass das Entgelttransparenzgesetz zu mehr Chancengleichheit bei Gehaltsfragen führt und die Bundesregierung zügig entsprechende Maßnahmen zur Lohnangleichung ergreift.
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