
Punkten durch Benefits: Welche Benefits sind Mitarbeiter*innen besonders wichtig?
Gut ausgebildete Top-Mitarbeiter*innen sind kostbar. Dass gute Arbeitskräfte ihr ganzes Arbeitsleben lang von der Ausbildung bis zur Rente bei ein und demselben Unternehmen verbringen ist, noch im Gegensatz zu vorherigen Generationen, bei weitem nicht mehr üblich.
Young Potentials wissen, dass sie vom Prinzip her überall arbeiten können und mit ihren Skills jede abgeschickte Bewerbung mit Kusshand zur Anstellung führen wird. Eine erfüllende Tätigkeit ist das eine, das Arbeitsumfeld und die Werte, die ein Unternehmen vermittelt, ist das andere.
In bestimmten Bereichen setzt sich das Homeoffice mehr und mehr durch, die Bedeutung der Work-Life-Balance hat die „Überstunden um jeden Preis“-Mentalität schon lange abgelöst. Die großen US-Konzerne haben es vorgemacht: Weg vom kleinen engen Büroraum hin zum offenen Workspace mit Küche, Sitzecken und Billiardtischen.
Anstatt starren Pausenzeiten fließende Übergänge von kreativen Pausen und Projektarbeit. Arbeitgeber sind hier herausgefordert, ihr Unternehmen so zu gestalten, dass Mitarbeiter*innen gerne bleiben. Eine erste Möglichkeit bieten steuerfreie Zuwendungen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Anstatt einer Lohnerhöhung, die natürlich besteuert wird, „verschenken“ Arbeitgeber bestimmte Sachbezüge wie Tankgutscheine, Zuschuss zum Jobticket, Darlehen etc.
Nicht zu unterschätzen ist auch eine gute Kantine. Arbeitet ein Unternehmen in Schichtbetrieben, so freuen sich die Mitarbeiter*innen über entsprechende Öffnungszeiten oder die Möglichkeit, wenn die Kantine geschlossen ist, belegte Brötchen und Heiß- und Kaltgetränke an Automaten und Kühlschränken zu erwerben.
Frisches, selbstgekochtes Essen, gesund und hochwertig verarbeitet, Auswahl für Vegetarier und vielleicht sogar auch für Veganer, Frühstück, Mittagessen und nachmittags verfügbare Snacks – sind die Mitarbeiter*innen mit gesunder und frischer Ernährung gut versorgt, steigert das die Zufriedenheit und auch Leistungsfähigkeit enorm.
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, den Mitarbeiter*innen eines Unternehmens ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, und diese auch schon in der Stellenbeschreibung herauszustellen?
Anonyme Mitarbeiterumfragen
Ein ganz hervorragendes Instrument, sein Unternehmen langfristig auf Mitarbeiterbindungs-Kurs zu bringen, sind regelmäßige anonyme Mitarbeiterumfragen. Diese Verfahren werden entweder inhouse entwickelt (bei großen Firmen) oder können quasi als Dienstleistung eingekauft werden. Die Tatsache der Anonymität ermöglicht es den Mitarbeiter*innen, abseits vom Jahresgespräch offen und ehrlich zu kommunizieren.
Teilweise als Multiple Choice, teilweise als Freitext gestaltet, werden Fragebögen beantwortet und es können eigene Bemerkungen eingefügt werden. Dem Arbeitgeber bietet sich dadurch die Möglichkeit, ein ziemlich exaktes Bild der Stimmung im Unternehmen in verschiedensten Bereichen einzufangen.
Das Arbeitsumfeld in der Produktion? Zu laut? Zu eng? Wie sind die Arbeitsabläufe? Wo kann optimiert werden? Wie sind die Vorgesetzten ansprechbar / verfügbar? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Dienstleistern? Was wird gebraucht? Wo kann nachgerüstet werden?
Oftmals sind es die Mitarbeiter*innen, die sonst nicht zu Wort kommen, die hier die entscheidenden weiteren Schritte vorgeben, ohne die Angst, sich rechtfertigen oder erklären zu müssen.
Übrigens: Eine gute Fehlerkultur im Unternehmen ist obligatorisch. Fehler müssen gemacht werden, um daraus zu lernen.
Mitgliedschaft im Fitnessstudio

Nam liber tempor cum soluta
Die Firmen-Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist nun wirklich nicht die neueste Erfindung in Sachen Mitarbeiter-Benefits, aber sie ist auch nicht zu unterschätzen. Gesunde Mitarbeiter*innen sind gute Mitarbeiter*innen, diese Botschaft sollte mittlerweile bei jedem Unternehmenschef angekommen sein.
Und tatsächlich: Firmen-Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder sogar ein internes Firmen-Fitnessstudio sind ein attraktives Attribut für hochkarätige Unternehmen. Egal ob Schreibtisch-Tätigkeit mit langen Stunden, die im Sitzen verbracht werden, anstrengende körperliche Arbeit an schweren Maschinen in der Produktion oder viele Autofahrten beim Außendienst: Sport und Bewegung ist als wunderbarer Ausgleich zum Job nicht wegzudiskutieren.
Fitnessstudios bieten unter anderem Kurse speziell für den Rücken an, Cardio-Geräte sorgen für viel Bewegung und bringen Körper und Kreislauf in Schwung, die Trainingsgeräte mit Gewichten sorgen für die Aktivierung und auch Dehnung der verschiedenen Muskelgruppen.
Größere Unternehmen nennen gerne ein eigenes Fitnessstudio in den Räumen des Unternehmens ihr Eigen, und nicht selten sind diese bestens ausgestattet und sogar Trainer und Kurse (Rückenschule, Yoga, Step-Aerobic, etc.) stehen zur Verfügung.
Mitarbeiter*innen, die Sport treiben, fühlen sich fit, sind leistungsfähiger, weniger krank und ganz allgemein ist Sport gut für die Psyche und dafür, den Kopf einmal abzuschalten und sich auszupowern oder aufzudehnen, je nach Bedarf.
Betriebs-Kita
Die Kinderbetreuung ist ein riesengroßes Thema in jungen Familien. Zu oft passen die Betreuungszeiten der öffentlichen Kindergärten und -tagesstätten nicht wirklich zu den Arbeitszeiten. In vielen Familien wird Schicht gearbeitet, und / oder beide Elternteile sind berufstätig, oder man bekommt schlicht und ergreifend keinen geeigneten Betreuungsplatz für sein Kind oder seine Kinder.
Was also tun? Die perfekte Lösung bietet ein betriebseigener Kindergarten. Die Öffnungszeiten dieser Kitas sind an die Schicht-Arbeitszeiten angepasst, so dass zum Beispiel alleinerziehende Elternteile, die frühmorgens anfangen zu arbeiten, ihr Kind in gute Hände abgeben können.
Betriebskindergärten haben meist einen kleineren Betreuungs-Schlüssel als öffentliche Kindergärten, was ein großer Vorteil ist, vor allem wenn sehr kleine Kinder betreut werden sollen. Diese Betriebskindertagesstätten sind oft bei großen Firmen zu finden, oder es gibt Konzepte von „gemischten“ Kindergärten, die von „Betriebs-Kindern“ und Kindern aus der Umgebung besucht werden.
Ein weiterer klarer Vorteil ist die geografische Nähe zum Betrieb. Die Mitarbeiter*innen des Unternehmens müssen also nicht mehrere Stellen anfahren morgens, was vor allem dann eine Herausforderung ist, wenn man alleinerziehend ist oder mehrere Kinder hat, die verschiedene Einrichtungen besuchen. Ein Betriebskindergarten ist definitiv ein Aushängeschild für junge Familien und Alleinerziehende, der oft die beste Lösung für die Betreuung der Kids bietet.
Freizeit und Sabbaticals

Ein Sabbatical nehmen zu können erträumen sich wohl viele Mitarbeiter*innen, und es gibt tatsächlich auch nicht wenige Unternehmen, die diesen Traum bereit sind zu verwirklichen. Sieht es zunächst für das Unternehmen etwas unvorteilhaft aus, hochkarätige Mitarbeiter*innen für mehrere Monate ziehen zu lassen, so kann man das durchaus differenziert betrachten.
Die Mitarbeiter*innen kommen erholt, mit klarem Kopf, neuer Energie und voller Ideen zurück, wenn sie ihr Sabbatical beenden. Oft wird diese Zeit genutzt, um soziale Projekte im Ausland zu unterstützen oder einfach nur zu reisen und abzuschalten. Und solch eine Auszeit, nachdem man jahrelang seine Kraft und seine Konzentration auf die Arbeit fokussiert hat, kann sehr befreiend sein.
Einfach mal NICHT ins Büro fahren müssen, einfach mal NICHT den PC im Homeoffice hochfahren, einfach mal andere Luft um die Nase, andere Menschen, andere Erfahrungen, den Horizont erweitern, …
Sabbaticals bieten unendlich viele positive Aspekte, die den Mitarbeiter*innen erfahrungsgemäß guttun. Und: Zufriedene Mitarbeiter*innen erbringen gute Leistungen für das Unternehmen. Was die Organisation betrifft: Sabbaticals werden von langer Hand geplant. Ein guter Mitarbeiter*in kann nicht von heute auf morgen einfach für mehrere Monate verschwinden und ersetzt werden.
Der Wunsch nach einem Sabbatical wird beispielsweise in einem Jahresgespräch geäußert, und dann geht es an die Planung. Wer kann die Stelle solange ausfüllen? Übernehmen Kolleg*innen die Arbeit mit, oder muss jemand eingestellt werden? Wann kann das Sabbatical realisiert werden, sprich: Wann stehen keine großen Projekte an, für die der Mitarbeiter*in aufgrund seiner Expertise unverzichtbar ist? Steht das Sabbatical aber einmal, so darf man sich als Arbeitgeber darüber freuen, dem Mitarbeiter*in ein schwer zu toppendes Benefit zu geboten zu haben.
Soll es nicht gleich ein Sabbatical sein, so stehen Unternehmen viele andere Möglichkeiten zur Verfügung, ihren Mitarbeiter*innen Freizeit zu ermöglichen, zum Beispiel als zusätzliche bezahlte Urlaubstage. Auch flexible Arbeitszeiten-Modelle, die Ausstattung für ein Homeoffice, Unterstützung bei der Mitarbeit in sozialen Projekten für die Mitarbeiter*innen, …
Wer als Arbeitgeber entsprechend kreativ denkt, investiert zwar Zeit und Kosten, kann sich aber im Gegenzug über zufriedene Mitarbeiter*innen freuen, die lange im Unternehmen bleiben.
Man sieht: Benefits für Mitarbeiter*innen, die man auch schon in der Stellenausschreibung durchaus erwähnen kann, gibt es viele. Ist ein Unternehmen hier bereit, in die Mitarbeiterzufriedenheit zu investieren, wird es ihm die Belegschaft mit Treue, Einsatzbereitschaft und besten Arbeitsergebnissen danken.
Bleiben Sie dran! Der nächste interessante Artikel erscheint am Montag unter folgendem Link!
- Kategorie: Allgemein, Employer Branding
- 14. August 2020
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