Speditionskaufmann/Speditionskauffrau Jobs
Der Beruf der Speditionskauffrau wurde 2004 offiziell in Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen umbenannt, da die Ausbildungsinhalte umgestaltet wurden. Im Arbeitsleben findest du allerdings weiterhin meistens die Bezeichnung Speditionskauffrau. In diesem vielseitigen Beruf bist du für die Organisation der Lagerung und des Versands von Gütern verantwortlich. Überdies verkaufst du Verkehrs- und logistische Dienstleistungen.
Welche Aufgaben übernimmst du als Speditionskaufmann/-frau?
Zahlreiche Waren haben einen langen Weg hinter sich, bevor sie im Supermarkt oder in unserer Wohnung landen. So kommen beispielsweise einige exotische Früchte oder Bestandteile deines Computers aus anderen Kontinenten. Aber nicht nur Waren aus fernen Ländern haben eine lange Route hinter sich, die aus mehr als Einladen, Hinfahren und Ausladen der Güter besteht. Die Logistik-Abläufe müssen detailliert geplant werden, damit alles reibungslos klappt. Als Speditionskauffrau bist du dafür verantwortlich, dass die Ware zuverlässig und mit geringen Aufwand pünktlich ihr Ziel erreicht. Im ersten Schritt hast du Kontakt mit dem Kunden und bestimmst den Transportbedarf. Du berätst sie hinsichtlich geeigneter Transportwege und Transportmittel. Dazu gehört in vielen Fällen auch die Organisation der Verpackung und Lagerung der Ware. Falls es notwendig ist, bist du auch für die Ein- oder Zwischenlagerung der Güter verantwortlich.Dann sind deine mathematischen Fähigkeiten gefragt. Du ermittelst die benötigten Fracht- und Lagerkapazitäten, kalkulierst die Kosten und erarbeitest hieraus Angebote. Dabei musst du alle wichtigen Faktoren, wie beispielsweise Versicherungs- und Zollkosten berücksichtigen. Auch das gewünschte Lieferdatum und die Größe der Ware spielen eine Rolle. Du ermittelst den Weg, der preislich und zeitlich am günstigsten ist. Für die Ausstellung erforderlicher Dokumente, wie beispielsweise Fracht- oder Zollpapiere bist du ebenfalls zuständig.Während der Lieferung behältst du stets den Überblick über die Route und die Ankunftszeit der Ware. Du informierst Auftraggeber und Empfänger regelmäßig über den aktuellen Stand und die voraussichtliche Ankunftszeit. Beim Eintreffen der Ware am Zielort ist es die Aufgabe der Speditionskauffrau die Sendung auf Vollständigkeit und Unversehrtheit zu überprüfen. Wenn es zu Reklamationen kommt, bis du ebenfalls zuständig. Bei Beschädigungen erstellst du ein Schadensprotokoll, suchst nach den Ursachen, benachrichtigst den Auftraggeber und die Versicherung. In deinen Aufgabenbereich fallen also zahlreiche Büro- und Verwaltungsaufgaben wie Schriftwechsel mit allen Beteiligten oder Kalkulationen, aber auch gelegentliche Außentermine, beispielsweise bei Frachtkontrollen in Betriebshöfen.
Was verdienst du als Speditionskaufmann/-frau?
Bereits während der Ausbildung beziehst du ein kleines Gehalt. Dieses liegt im ersten Ausbildungsjahr bei 480 bis 975 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr bei 570 bis 1025 Euro brutto monatlich und im dritten Jahr bei 640 bis 1065 Euro brutto monatlich. Dabei ist dein Gehalt bereits während der Ausbildung abhängig vom Bundesland, in dem du deine Ausbildung machst. Auch nach der Ausbildung gibt es regionale Unterschiede bei der Vergütung. Darüber hinaus haben deine Berufserfahrung sowie die Branche und Betriebsgröße Einfluss auf dein Gehalt. Dein Durchschnittseinkommen liegt bei ungefähr 2700 Euro brutto monatlich. In einigen Großstädten, wie beispielsweise Frankfurt, Stuttgart oder München liegt das Gehalt durchschnittlich sogar bei ungefähr 3300 Euro brutto monatlich. Als Speditionsleiter verdienst du weitaus mehr. (Quelle zu Gehaltsangaben: Berufenet.Arbeitsagentur.de / Stand: 2020)
Speditionskauffrau: die Voraussetzungen
Der Weg zu einer Tätigkeit als Speditionskauffrau ist eine dreijährige duale Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung. Hierfür wird die Mittlere Reife als Zugangsvoraussetzung empfohlen. Eine Vorgabe bezüglich des Schulabschlusses gibt es aber nicht. Fachlich ist ein Bezug zur EDV, besonders zu Kalkulationsprogrammen wie Excel sowie sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse wichtig. Daher spielen bei der Ausbildungsplatzsuche deine Noten in den Fächern Mathematik, Informatik, Deutsch und Englisch eine besonders große Rolle. Gelegentlich wird aufgrund er erforderlichen räumlichen Planung auch die Geographienote mitberücksichtigt. Persönlich solltest du über Organisationstalent verfügen, zuverlässig sein und die Bereitschaft zu Reisen beziehungsweise zeitliche Flexibilität mitbringen. Gelegentlich ist in deinem Job Schicht- und Wochenenddienst erforderlich.
Speditionskauffrau auf dem Stellenmarkt
Speditionskauffrau gilt als Beruf mit Zukunft, da der Logistikbranche auch in Zukunft ein hohes Wachstum prognostiziert wird, weil der Online-Handel kontinuierlich wächst. Der Kunde möchte seine Artikel am liebsten am selben Tag erhalten und dafür wird eine gute Logistik benötigt, sodass du rosige Aussichten auf dem Arbeitsmarkt hast. Stellen gibt es bei Speditionen und bei Firmen im Bereich der Lagerwirtschaft. Auch im Güter- und Schienenverkehr bestehen Anstellungsmöglichkeiten. Kurier-, Express- und Paketdienste, Schifffahrtsunternehmen / Reedereien, Frachtfluggesellschaften oder Logistikabteilungen in Industrie- und Handelsunternehmen stellen ebenfalls Speditionskauffrauen ein.
Welche Möglichkeiten einer Weiterbildung gibt es für den/ die Speditionskaufmann/-frau?
Als Speditionskauffrau hast du zahlreiche Möglichkeiten dich weiterzubilden und somit dein Gehalt aufzubessern. Beispielsweise kannst du durch qualifizierte Lehrgänge dein Wissen in einzelnen Gebieten vertiefen. So kannst du Lehrgänge in den Bereichen Einkauf, Finanz- und Rechnungswesen, Lager- und Materialwirtschaft, Logistik und Versand, Umgang mit Gefahrgut und Ladungssicherung, Reklamation und Beschwerdemanagement, Marketing, Vertrieb oder Werbung besuchen. Du kannst auch den Fach- und Betriebswirt machen, oder, sofern du ein (Fach-)Abitur hast, ein Studium anschließen. Hier bieten sich die Studiengänge Betriebswirtschaft oder Logistik, Supply-Chain-Management an. Über beide Wege kannst du an Führungspositionen gelangen.