Recruiting Trends 2022: Das erwartet Sie in diesem Jahr
Im Beitrag zu unseren HR Trends 2022 haben wir bereits angemerkt, dass die vergangenen zwei Jahre in der Pandemie einen starken Einfluss auf das Personalwesen hatten. Wir wollen den Blick nochmal etwas schärfen und uns gezielt mit dem Wandel im Recruiting beschäftigen. Welche Maßnahmen haben sich bereits etabliert und gewinnen weiter an Bedeutung? Mit welchen neuen Trends ist zu rechnen? Worauf müssen Personaler vorbereitet sein?
Zusammen mit Robrindro Ullah, Geschäftsführer der Trendence Institut GmbH, hat Christoph Athanas von meta HR im aktuellen HR Total Video bereits einen ersten Blick auf die Recruiting Trends 2022 geworfen. In diesem Beitrag wollen wir einige der beobachteten Trends aus der Trendence Studie nochmal näher unter die Lupe nehmen.
Recruiting Trend #1: Globalisierung von Jobs
Die Globalisierung hat uns schon seit geraumer Zeit fest im Griff und erscheint daher auch nicht überraschend als neuer Trend. Tatsache ist jedoch, dass durch die Pandemie die Rahmenbedingungen von Jobs flexibler wurden und so Globalisierungsprozesse auch Jobs durchdrungen haben. Die Trendence Studie zeigt, dass ca. 58 Prozent on remote für ein Unternehmen arbeiten würden, dessen Zentrale nicht im Inland ansässig ist.
Bis dato war davon hauptsächlich die IT-Branche betroffen, die sich schon seit Längerem international ausgerichtet war. Nun ist dieses Thema auch für viele „Desk-Worker“ greifbar geworden. Der Ort des Arbeitsplatzes wird immer unwichtiger, viele Aufgaben können von unterwegs ohne Probleme erledigt werden.
Dies hat natürlich Konsequenzen für die Prozesse im Recruiting: Das Feld derjenigen, die den Markt begleiten, hat sich verändert und ist sogar größer geworden. Aus diesem Grund gewinnt die Marktbeobachtung an Wichtigkeit für das Personalwesen bzw. Recruiting.

Recruiting Trend #2: Individualisierung
Die Vorstellung, dass eine einzige, universelle Jobbörse DIE Antwort auf alle Fragen bietet, ist veraltet. Noch vor der Pandemie wurde klar, dass eine universelle Strategie nicht mehr ausreicht, um die spezifischen Zielgruppen zu erreichen. Durch die stärkere Diversifikation von potenziellem Personal haben Unternehmen zwischenzeitlich mehrere Jobboards im Einsatz.
Die Erhebung der digitalen Quellen zur Karriereplanung aus der Trendence Studie zeigt, dass auch soziale Netzwerke sowie kleinere Seiten bzw. Jobboards – möglicherweise jene, die sich auf bestimmte Zielgruppen fokussieren – an Bedeutung gewinnen. Das bedeutet, dass die Kandidatenansprache und die Auswahl der Kanäle immer individualisierter werden muss.
Recruiting Trend #3: Social Audio/Audio Recruiting
Social Recruiting dürfte den meisten schon ein Begriff sein, aber Social AUDIO Recruiting? In den Jahren vor der Pandemie wurde das Medium „Audio“ für das Recruiting stark unterschätzt. Obwohl man anhand des VoiceShoppings (vgl. Amazon Echo) schon festgestellt hat, dass das Geschäftsmodell funktioniert, hatten zahlreiche Talent Acquisition Bereiche Audio nicht vor Augen. Spätestens seit der Corona-Pandemie dürften jedoch alle Unternehmen verstanden haben, dass möglichst vielfältige Kanäle genutzt werden müssen, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Die Nutzungszahlen von Podcasts sind beeindruckend, sodass es unvermeidbar wird, sich nicht mit diesem Medium zu beschäftigen. Hinzu kommt, dass der Podcast zu den werbewirksamsten Kanälen überhaupt zählt, da hier die Aufmerksamkeitsspanne am höchsten ist. Durch die Pandemie wurde darüber hinaus eine ganze Social Audio Network Bewegung in Gang gesetzt. Angefangen mit der App „Clubhouse“ existiert mittlerweile eine Landschaft an Social Audio Networks.
Der Trend hin zu Audio-Kanälen schwappt immer stärker auch ins Recruiting: Vor allem bei Beschäftigten im Retail-, Gastro- oder Logistikbereich (sogenannte „Deskless Worker“) ist das Thema VOICE Applying ziemlich wichtig geworden. Deshalb: Setzen Sie sich als Arbeitgeber mit dem Thema Audio – sei es für das Recruiting oder Employer Branding – möglichst zeitnah auseinander.

Recruiting Trend #4: Soft Skills und "Human Fit"
In den letzten beiden Jahren waren wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert – egal ob Kurzarbeit, die Streichung von Boni oder die Absagen von Feierlichkeiten. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer mussten mit vielen unvorhergesehenen Ereignissen zurechtkommen.
Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass es nicht mehr nur um die fachlichen Kompetenzen geht. Sondern auch darum, welche menschlichen und sozialen Eigenschaften jeder Einzelne mitbringt. Diese entscheiden nämlich darüber, wie ein Unternehmen mit Krisen umgeht.
Vor allem in Zeiten von Social Distancing und Isolation darf der „Human Fit“ nicht in den Hintergrund treten. Das bedeutet, dass in Recruiting-Prozessen (wieder) verstärkt der Mensch an sich im Fokus stehen soll. Wenn Sie also ein Bewerbungsgespräch mit einem Kandidaten führen und sich dabei zeigt, dass er besonderen Wert auf sozialen Kontakt und persönlichen Austausch legt, wird dieser wahrscheinlich nicht mit flächendeckender Remote Work in Ihrem Unternehmen zurechtkommen. Stellen Sie solche Rahmenbedingungen gleich von Anfang an klar.
Fragen Sie in diesem Kontext auch mal nach persönlichen Stärken oder ungeahnten Fähigkeiten, die möglicherweise durch die Pandemie ans Licht gekommen sind. Und auch wenn der Kandidat vor Ihnen einen ungeraden Lebenslauf aufweist: Vielleicht verbirgt sich dahinter ja ein erfolgsversprechendes Talent? Brüche müssen nicht immer „freiwillig“ gewesen sein, sondern können unter Umständen auch auf eine Auszeit aufgrund einer Krankheit oder einen pandemiebedingten Jobverlust hinweisen.
Gerade in Zeiten der Unsicherheit dürfen und sollen Recruiter und Führungskräfte offener gegenüber Bewerbern mit ungeraden Lebensläufen sein, denn sie können auf Flexibilität, Lernfähigkeit und Veränderungsbereitschaft hindeuten. Und genau das sind in der gegenwärtigen herausfordernden Zeit unabdingbare Eigenschaften.
Fazit: Recruiting soll individueller, globaler und „menschlicher“ werden
Die Pandemie hat gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, WO man arbeitet, sondern MIT WEM. Durch Remote Work kann von überall auf der Welt gearbeitet werden, unabhängig vom Standort des Unternehmens. Im Zentrum muss dabei stets der Mensch an sich mit seinen Wünschen, Bedürfnissen und Fähigkeiten stehen. Recruiter müssen dabei jeweils die relevante Zielgruppe auf passenden Kanälen erreichen und sie individuell ansprechen können. Im Bewerbungsgespräch muss geprüft werden, ob die Vorstellungen des Mitarbeiters mit dem Angebot bzw. den Anforderungen des Arbeitgebers übereinstimmen. Nur dann gelingt es, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die Sie auch an Ihr Unternehmen binden können.
Welche Recruiting Trends 2022 finden Sie besonders spannend? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar.
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- Kategorie: Recruiting, Allgemein
- 27. Januar 2022
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