2 Bauabrechner/in Jobs

Bauvorhaben, egal welcher Art und Größe, sind anspruchsvolle Projekte. Zahlreiche Personen wirken an vielfältigen Arbeitsschritten mit. Handwerksarbeiten verschiedener Branchen (sogenannter Gewerke) müssen planvoll koordiniert, überwacht und abgerechnet werden. Maßgeblich bei der Erstellung von Bauwerken sind die einzelnen abgeschlossenen Verträge sowie das Leistungsverzeichnis, in dem alle zu erbringenden Arbeiten festgehalten werden. Für eine pünktliche, fach- und sachgerechte Abwicklung der Baustelle im Sinne der Verträge und des Leistungsverzeichnisses sowie für eine sorgfältige Rechnungserstellung und -Prüfung bist du verantwortlich, wenn du Bauabrechner/in (oder Abrechner/in im Bauwesen) werden möchtest.

Was sind die Aufgaben eines Bauabrechners/in?

Als Bauabrechner/in hast du die Leitungsverantwortung für eine termingerechte und regelmäßige Abrechnung von baulichen Maßnahmen. Außerdem leistest du wichtige Arbeit für die Bauleitung und dokumentierst den gesamten Bauablauf im Detail. Du sorgst insgesamt für eine termingerechte und planmäßige wirtschaftliche Abwicklung der Baustelle. Zunächst erhältst du mithilfe des Vertrages und eines sogenannten Leistungsverzeichnisses einen Überblick über sämtliche zu erbringende Baumaßnahmen. Mithilfe dieser Angaben und dazugehörigen Bauplänen ermittelst du alle Maße, erstellst ein Aufmaß, bestellst Baumaterialien und vergibst Aufträge an Handwerker und Personal. Du begehst die Baustelle und leistest in Zusammenarbeit mit Vorarbeitern und Polieren wichtige vorbereitende Arbeiten für die Bauleitung. Außerdem überwachst du den Bauablauf, passt daraufhin die Planung an, erstellst Lieferantenrechnungen und prüfst deren fristgerechte Zahlung. Mithilfe sogenannter Stundenlohnzettel kannst du die Arbeitsleistung des Baustellenpersonals genau ermitteln und kannst daraufhin Zwischen- und Schlussrechnungen anfertigen. Auch die Nachkalkulation und die Erstellung sogenannter Nachträge fällt in deinen Zuständigkeitsbereich. Du prüfst immer wieder die Einhaltung aller rechtlichen und vertraglichen Vorgaben und sorgst dafür, dass alle Beteiligten Personen ihre Arbeit genau an den Bedingungen des Leistungsverzeichnisses ausrichten.

Was verdienst du als Bauabrechner/in?

Verschiedene Faktoren beeinflussen deine Verdienstmöglichkeiten. Zum einen hängt dein Gehalt vom Unternehmen und der Unternehmensgröße ab. Großkonzerne zahlen meist mehr als Kleinunternehmen. Außerdem hängt der Verdienst des Bauabrechners oftmals von der Größe der Projekte ab, die du betreust. Großprojekte wirst du aber nur bearbeiten dürfen, wenn du viel Berufserfahrung vorweisen kannst und praxiserfahren bist. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt dein Verdienst teils beachtlich. Durchschnittlich kannst du von einem monatlichen Bruttolohn zwischen 2.300 und 4.800 Euro ausgehen.

Was sind die Voraussetzungen als Bauabrechner/in?

Wenn du Bauabrechner/in werden möchtest, so gibt es für diesen Beruf keinen eigenen Ausbildungs- oder Studiengang. Bauabrechner/innen sind vielmehr Bauingenieure oder Wirtschaftsingenieure mit bautechnischem Schwerpunkt, die große Erfahrung in der Betreuung, Dokumentation und Abrechnung von Bauvorhaben mitbringen. Manchmal haben Bauabrechner/innen auch eine bautechnische Berufsausbildung absolviert und anschließend viel Praxiserfahrung gesammelt. Außerdem bieten verschiedene private und öffentliche Institute, (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien Weiterbildungen mit anschließender Ausstellung eines Zertifikats in Bauabrechnung an. Neben einer bautechnischen Berufsausbildung benötigst du also jede Menge Erfahrung in der Baubetreuung. Außerdem benötigst du noch Kenntnisse in gängiger Anwendungssoftware, aber auch in branchenspezifischen Programmen, die du vor allem für die Rechnungserstellung, Dokumentation, aber auch zum Lesen von Bauplänen benötigst. Zudem sind rechtliche Kenntnisse im Bereich der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) absolut notwendig. Die Arbeit als Bauabrechner ist hoch verantwortungsvoll und erfordert einiges Organisationsgeschick. Da du mit anderen Personen zusammenarbeitest, Vertragsverhandlungen führst und Personal einweisen und leiten musst, solltest du gut mit Menschen umgehen können, dich auf sie einstellen können und starke kommunikative Fähigkeiten mitbringen. Durchsetzungsvermögen ist ebenfalls wichtig. Da du Einblick in streng vertrauliche Firmendaten hast, ist deine absolute Professionalität und Geheimhaltung notwendig. Du solltest räumlich flexibel sein, da die meisten Arbeitgeber überregionale Bauprojekte betreuen und somit eine gewisse Einsatzbereitschaft in dieser Hinsicht erwartet wird. Die Bereitschaft zu Überstunden, wenn es erforderlich ist, wird in der Regel vorausgesetzt. Denn die termingerechte Bauabwicklung ist auch wirtschaftlich von zentraler Bedeutung und erfordert hin und wieder die eine oder andere Arbeitsstunde extra.

Bauabrechner/innen auf dem Stellenmarkt

Deutschlandweit werden Bauabrechner/innen immer gesucht, da gut ausgebildetes und vor allem praxiserfahrenes Personal in der Baubranche immer gebraucht wird. Das Stellenangebot ist ausreichend und kann als gut bezeichnet werden. Klassisch werden Bauabrechner/innen von Bauunternehmungen, Bauträgern und Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanungen gesucht. Vor allem im Straßenbau, aber auch im Hoch- oder Tiefbau werden Bauabrechner/innen gebraucht. Aber auch eine Anstellung in der Versorgungstechnik, in Installationsbetrieben, in Baumärkten und im Baustoffhandel sowie im Garten- und Landschaftsbau ist denkbar.

Weiterbildung für Bauabrechner/innen

Wenn du bereits eine bautechnische Berufsausbildung hast, dann sind der Besuch einer Meisterschule und der Erwerb des Meistertitels in deinem Beruf eine Möglichkeit zur Weiterbildung. Damit hast du dann auch die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen, beispielsweise mit einem Meisterbetrieb deiner Branche oder in einer inhabergeführten Bauunternehmung. Möglich ist auch die Weiterbildung zum Fachwirt. Hast du die Berechtigung zum Besuch einer (Fach-)Hochschule, so ist auch ein Studium zum/zur Bauingenieur/in oder ein Studium zum/zur Wirtschaftsingenieur/in mit bautechnischem Schwerpunkt möglich.