Virologe/Virologin Jobs
Die Gefahr ist unsichtbar – der/ die Virologe/Virologin deckt sie auf: Viren lauern in deinem Alltag überall. Sie binden sich an einen Wirt in deinem Körper, verursachen so Abwehrreaktionen des Körpers und sind Ursache für Entzündungen und andere Krankheiten. Der Erreger selbst ist so klein, dass man ihn mit bloßem Auge nicht sieht. Hier kommt der / die Virologe/Virologin ins Spiel.
Die Virologie beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Struktur und dem Verhalten von krankheitserregender Mikroorganismen. Neben den eigentlichen Viren können das Pilze und Bakterien sein. Das Ziel der Forschungen ist es, den Erreger im menschlichen Körper nachzuweisen und mögliche Mutationen nachzuvollziehen. Letztendlich begleitet der / die Virologe/Virologin Mitarbeiter aus medizinischen Fachgebieten und der Pharmaindustrie dabei, Impfstoffe und Heilmittel zu entwickeln beziehungsweise Vorsorgemaßnahmen einzuleiten. Darüber hinaus unterstützen Virologen/Virologinnen Ärzte und Ärztinnen anderer Fachrichtungen dabei, Virenerkrankungen zu diagnostizieren, zu behandeln und Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Als Virologe/Virologin wendest du dafür mikroskopische, biochemische, immunologische und molekularbiologische Methoden zum Nachweis der Erreger an.
Einsatzgebiete von Virologen/Virologinnen sind vorwiegend in der medizinischen Forschung und Lehre, bei Gesundheitsämtern sowie in den entsprechenden Fachbereichen von Kliniken und Krankenhäusern. Dein Einsatzort ist in erster Linie das Labor, bei Lehrtätigkeiten bist du an medizinischen Fakultäten der Hochschulen in Hörsälen und Seminarräumen tätig.
Welche Voraussetzungen brauchst du als Virologe/Virologin?
Die wichtigste Voraussetzung für die Tätigkeit als Virologe/Virologin ist neben dem erfolgreichen Abschluss des Medizinstudiums die Approbation als Arzt / Ärztin beziehungsweise die Erlaubniserteilung zur Ausübung eines medizinischen Berufes. Wichtig: Es ist vorteilhaft, bereits im Abitur gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern nachweisen zu können. Das erleichtert das in der Regel zwölf Semester lange Biologie- oder Medizinstudium. Bereits im Studium solltest du dich für das Fachgebiet Virologie entscheiden.
Im Anschluss an das Medizinstudium absolvierst du vor der Spezialisierung als Virologe/Virologin die Facharztausbildung im Bereich Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Sie dauert üblicherweise fünf Jahre, in denen du als Assistenzarzt tätig bist. Nach erfolgreichem Abschluss der medizinischen Ausbildung folgt eine mehrjährige Weiterbildung im Spezialgebiet Virologie. In diesem Rahmen erfährst du Grundlagen der Laborarbeit, arbeitest mit Virenstämmen und direkt am Patienten.
Neben dem klassischen Medizinstudium und der Ausbildung zum Facharzt führen alternative Wege in die Virologie. In erster Linie ist das ein Studium der Biomedizin, aber auch der klinischen Chemie, Molekularbiologie oder biomedizinische Technik.
Wie hoch ist dein Gehalt als Virologe/Virologin?
Das Gehalt als Mediziner/in in der Virologie kann sehr stark variieren. Entscheidend für deinen tatsächlichen Lohn sind mehrere Faktoren. Zum einen wirst du bei einigen Arbeitgebern nach Tarif bezahlt. Ist das nicht der Fall, etwa in der freien Forschung oder in privat geführten Kliniken, spielen deine Erfahrung und damit verbunden deine Zugehörigkeit zu einem Forschungsinstitut, einer Fakulätt oder einem Krankenhaus, wichtige Rollen. Dein Standort, sprich, das Bundesland und die Kommune, in der du tätig bist, fließt ebenfalls in die Höhe deines Gehalts ein. Ob du zusätzlich eine Tätigkeit an einer Hochschule wahrnimmst, fließt in dein Gesamtgehalt ebenfalls mit ein. Im bundesdeutschen Durchschnitt kann ein Virologe / eine Virologin mit einem Gehalt von 40.600 Euro pro Jahr rechnen. Das Mindestgehalt beginnt bei 33.600 Euro, die Obergrenze im Durchschnitt bei 45.900 Euro.
Welche Aufgaben hast du als Virologe/Virologin?
Die täglichen Aufgaben eines / einer Virologen/Virologin sind vielfältig. Du bist in der Forschung tätig, entwickelst Gutachten und Präventionspläne, Therapiemöglichkeiten und bist an der Entwicklung von Gegenmitteln und Impfstoffen beteiligt. Deine Arbeit findet zum großen Teil aber nicht nur im Labor statt. Neue Virenstämme zu entdecken dürfte in der täglichen Arbeit eher selten vorkommen, ist jedoch nichtsdestoweniger ein wichtiger Bestandteil des Jobs eines Virologen / einer Virologin. Du erforschst die Reaktionen des menschlichen Körpers beziehungsweise Immunsystems auf Viren und andere krankheitserregende Mikroorganismen, mitunter die von Tieren. Im Labor bildest du Erregerstämme nach oder züchtest welche, um ihr Verhalten im Anschluss zu erforschen. Schließlich bist du als erfahrene/r Virologe/Virologin für die Ausbildung des Nachwuchses da, bildest Assistenzärzte und Medizinisch-technische Laborassistenten (MTLAs) aus.
Nicht zu vergessen: Die Arbeit im Labor kann gefährlich sein. Du arbeitest teilweise unter strengen hygienischen Bedingungen. Schutzanzug, -brille und -maske gehören zu deinen täglichen Arbeitsutensilien.
Deine Chancen auf dem Stellenmarkt als Virologe/Virologin
Vor dem Hintergrund der wachsenden Globalisierung ist das Fachgebiet des / der Virologe/Virologin so aktuell wie nie zuvor. Krankheitserreger verbreiten sich weltweit, Mutationen entstehen, springen von Tieren auf den Menschen über und entwickeln zum Teil völlig neue Verhaltensweisen oder Abwehrreaktionen im menschlichen Körper. Der Beruf des / der Virologe/Virologin dürfte daher in Zukunft weiterhin gefragt sein. Gänzlich ausschalten lassen sich Viren, Bakterien und andere für den Menschen schädliche Mikroorganismen nicht. Als Virologe/Virologin stehen dir damit aussichtsreiche Chancen in der Berufswelt offen. Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass die Tätigkeitsgebiete vielfältig sind. So kannst du etwa in der Pharmaindustrie dazu beitragen, Heilmittel und Impfstoffe zu entwickeln.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten als Virologe/Virologin
Der Ausbildung zum Virologe/Virologin geht bereits eine mehrjährige Weiterbildung im Fachgebiet voraus. In der Position selbst kannst du dich dennoch hocharbeiten: Neben der Promotion und Habilitation – auch der mehrfachen – winken Positionen als Laborleitung, Leiter des Fachgebiets in Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen sowie Fakultätsleiter.