Dicke Luft im Büro – du und dein Kollege liegt euch mal wieder in den Haaren. Die Stimmung ist schlecht und auch die anderen Kollegen leiden unter den ständigen Zankereien am Arbeitsplatz. Eigentlich möchtest du doch einfach nur in Ruhe deine Arbeit machen, doch ständig gibt dir besagter Kollege neuen Zündstoff. Natürlich ist es normal, dass es ab und zu Meinungsverschiedenheiten gibt, wenn viele unterschiedliche Leute zusammen arbeiten, doch in eurem Büro hat dies ein neues Level erreicht. Schluss damit! In diesem Artikel erfährst du, wie du Streitereien im Büro schlichten kannst.

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Konflikte lösen: Warum es uns so schwerfällt

Jeder möchte recht haben, keiner gibt nach – mit dieser Grundlage ist es schwer, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Anstatt dies zu versuchen, bestrafen wir uns lieber gegenseitig mit Schweigen oder blöden Sprüchen. In solchen Momenten fällt es schwer, rational zu denken. Wir sind so von unseren Emotionen wie Wut und Ärger überwältigt, dass sie uns steuern. Der erste Schritt auf den anderen zu ist nicht einfach, weshalb ihn meist keiner gehen will. Dahinter steckt unser Ego, unser Stolz, der verletzt ist. Dadurch ziehen wir den Streit jedoch nur unnötig in die Länge, in manchen Fällen sogar jahrelang. 

Wenn du solch eine Situation auf der Arbeit hast, gehst du wahrscheinlich jeden Tag mit einem schlechten Gefühl ins Büro. Das kann sich auch negativ auf deine Leistung auswirken und Führungskräfte alarmieren. Soweit muss es nicht kommen. Hier sind 5 Tipps, um Konflikte und Probleme am Arbeitsplatz erfolgreich zu lösen.

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#1: Runterfahren

Auch wenn du am liebsten selbst aus der Haut fahren würdest, wenn besagter Kollege und du euch mal wieder ein Wortgefecht liefert, gilt es dennoch ruhig zu bleiben. Immerhin hast du dir vorgenommen, diese Situation in Zukunft besser handzuhaben. Steigerst du dich jetzt doch in den Streit hinein, bewirkst du genau das Gegenteil von dem, was du eigentlich möchtest. Diesmal machst du es anders.

Solange ihr beide emotional aufgewühlt seid, ist es keine gute Idee, mit dem Schlichten zu beginnen. Lasse die Situation deshalb erst einmal etwas abkühlen und verlasse den Raum, um dir beispielsweise einen Kaffee zu holen. Ziehe dich zurück, bis ihr beide etwas runtergefahren seid. Erst dann macht es Sinn, zum nächsten Schritt überzugehen. Behalte immer im Hinterkopf, wieso du den Streit ein für alle Mal beenden willst und was du davon hast: mehr Energie, Zeit und Fokus.

#2: Situation analysieren

Nachdem deine Wut etwas abgeklungen ist und du wieder klarer denken kannst, bist du bereit für den nächsten Schritt. Überlege dir, weshalb du und dein Kollege immer wieder in einen Konflikt geratet. Welche Ursache steckt dahinter? Grabe tief und versuche, an den Kern zu gelangen. Denn dieser kann oft etwas ganz anderes sein, als du vermutest. Geht es darum, zu beweisen, wer von euch beiden kompetenter, mächtiger oder überlegener ist? Oder könnt ihr euch einfach persönlich nicht ausstehen? Geht es um eine Beförderung, die ihr beide haben wollt? Oder habt ihr einfach grundsätzlich immer eine andere Meinung?

Nimm Abstand von der Situation und betrachte sie parteilos aus der Kameraperspektive. Was genau hat zu dem letzten Streit geführt? Was ist passiert? Wie kam es dazu, dass beide Parteien sich angegriffen fühlten? Vielleicht habt ihr beide einfach mittlerweile schon so eine ablehnende Haltung gegeneinander entwickelt, dass bereits die kleinste Angriffsfläche reicht, um den Konflikt ins Rollen zu bringen. Achte auch darauf, wie du dich in der jeweiligen Situation fühlst. Welche Emotion bringt dich dazu, diesen speziellen Kollegen abzulehnen? Nimm Verantwortung über dieses Gefühl und versuche zu verstehen, welches unerfüllte Bedürfnis ihm zugrunde liegt. 

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#3: Auf den anderen zugehen

Dieser Schritt ist nicht einfach, denn du musst dein Ego zurückstecken, um versöhnlich auf den anderen zuzugehen und ihn um ein sachliches Gespräch zu bitten. Erkläre ihm oder ihr, warum es wichtig ist, dass ihr eine Lösung für euer Problem findet. Eventuell ist es sogar von Vorteil, eine dritte Person als neutralen Mediator dazu zu holen, vielleicht sogar eine Führungskraft.

Beide Parteien sollten respektvoll miteinander umgehen, den anderen aussprechen lassen und keinesfalls beleidigend werden. Da du den Konflikt vorher bereits ausgiebig analysiert und herausgefunden hast, was der Kern des Problems ist, bist du nun gut auf das Gespräch vorbereitet und kannst erklären, wie du dich in der Situation fühlst. 

#4: Richtig zuhören und Empathie zeigen

Nicht nur deine Perspektive ist wichtig, sondern vor allem auch die des anderen. Schließlich willst du ihn besser verstehen, damit der Konflikt ein für alle Mal aus der Welt geschafft werden kann. Daher soll auch dein Kollege die Möglichkeit bekommen, seine Sichtweise zu erläutern. Höre ihm gut zu und bekräftige seine Aussagen zwischendurch, wenn du ihnen zustimmst. Damit zeigst du, dass du wirklich bei der Sache bist und schenkst ihm Anerkennung. Wenn du etwas nicht verstehst, frage nach.

Höre zunächst einfach nur zu, ohne direkt zum Gegenargument anzusetzen. Ihr beide sollt erst einmal euren Standpunkt darlegen. Außerdem kannst du dein Gegenüber um Entschuldigung bitten und damit Größe beweisen. Auch wenn du dich immer noch im Recht fühlst, bist du trotzdem bereit dazu, für dein Verhalten geradezustehen und Fehler einzusehen. Denn immerhin gibt es nicht immer nur eine richtige Sichtweise. Es zeigt dem anderen, dass du bereit bist, auf ihn zuzugehen und Kompromisse einzugehen.

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#5: Lösung suchen

Mache dir klar, dass es hier nicht darum geht, einen Gewinner und einen Verlierer zu nennen, sondern den Konflikt zu beseitigen. Ihr müsst zusammen eine Lösung finden, die für euch beide passt. Daher ist es wichtig, alle Streitpunkte auf den Tisch zu legen und sie sachlich zu diskutieren. Natürlich erfordert das eine gewisse Zeit, doch es wird sich lohnen. Immerhin spart ihr euch hinterher eine Menge Energie, wenn ihr diese nicht mehr jeden Tag in Zankereien stecken müsst. 

Versucht, Gemeinsamkeiten zu finden und euch auf diese zu fokussieren. Vielleicht liegt hier die Lösung begraben. Bleibe unbedingt offen für die Meinung des anderen und versuche, möglichst neutral zu sprechen und ihm deine Sichtweise freundlich zu erläutern. Jeder von euch darf Vorschläge machen, die ihr dann zusammen diskutiert. Sobald ihr beide ein besseres Verständnis für den anderen entwickelt habt, gelingt es euch auch, Kompromisse zu schließen und mit einer Win-Win-Situation aus der Diskussion zu gehen. Am Ende solltet ihr diese bestenfalls schriftlich festhalten und euch dazu verpflichten, euch künftig an die Vereinbarung zu halten. 

Fazit

Die Stimmung an deinem Arbeitsplatz ist wichtig für dein allgemeines Wohlbefinden. Herrschen dort Streit und Konflikte, wirst du nach Feierabend kaputt und ausgelaugt sein. Denn Streit erzeugt Stress und kann auf Dauer sogar richtig krank machen. Meinungsverschiedenheiten am Arbeitsplatz sind vollkommen normal und sogar wichtig, dennoch sollten sie keinesfalls zu einem Dauerzustand werden. Nimmst du dir jedoch vor, den Konflikt mit einer Person ein für alle Mal zu lösen, kann dein Alltag eine ganz andere Wendung nehmen. Vielleicht werdet ihr beide sogar ein richtiges Team und könnt eure Arbeit gemeinsam viel besser erledigen als allein. In jedem Fall wirst du künftig mit einem deutlich besseren Gefühl ins Büro gehen.

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