Wie lange dauert die Ausbildung zum Krankenpfleger oder zur Krankenpflegerin und wie ist der Ablauf?

Die Berufsbezeichnung Krankenpfleger oder Krankenpflegerin wurde zu Beginn des Jahres 2020 offiziell von dem neuen Begriff Pflegefachmann oder Pflegefachfrau abgelöst. Es handelt sich hierbei um einen Ausbildungsberuf. Die Ausbildung Krankenpfleger/in ist in ganz Deutschland einheitlich geregelt und findet an sogenannten Berufsfachschulen statt. Die Lernorte zum Beruf des Pflegefachmanns oder der Pflegefachfrau sind somit sowohl die Schule als auch die Klinik. Willst du eine Ausbildung zum Krankenpfleger oder zur Krankenpflegerin machen, musst du mit einer Ausbildungszeit von 3 Jahren in Vollzeit oder fünf Jahren in Teilzeit rechnen. Die verschiedenen Berufsfachschulen für Krankenpflege wählen ihre Bewerber und Bewerberinnen nach eigenen Kriterien aus, es wird in der Regel jedoch mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Krankenpfleger oder Krankenpflegerin zu werden?

Wenn du dich für diesen Beruf interessierst, solltest du gute Noten in den Fächern Biologie, Chemie, Deutsch und Mathematik mitbringen. Auch Ethik ist ein wichtiges Fach, da es in der Pflege oftmals auch um ethische Grundsätze im Umgang mit kranken Personen geht. Das Verständnis für biologische Vorgänge im menschlichen Organismus bei Krankheiten und deren Heilung ist ebenfalls sehr wichtig. Kenntnisse in Chemie sind als Grundlage entscheidend, um ein gewisses Verständnis für die Wirkungsweise der verordneten Medikamente zu haben. Vieles, was du in Deutsch erlernt hast, benötigst du natürlich in der Kommunikation mit Patienten oder Vorgesetzten und auch beim Anfertigen von Protokollen, Patientenbriefen und ähnlichen Schriftstücken. Auch wenn es vielleicht nicht augenscheinlich ist, so benötigst du solide Grundkenntnisse in Mathematik, um beispielsweise Pflegeleistungen abrechnen zu können oder Dosierungen umzurechnen.

Gibt es Besonderheiten im Job als Krankenpfleger/in zu beachten?

Um beurteilen zu können, ob der Beruf als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau die richtige Wahl für dich ist, solltest du dich vor deiner Entscheidung folgende Dinge fragen: Bist du kontaktfreudig genug, um mit Patienten und deren Angehörigen umzugehen und zu sprechen, Erklärungen zu geben und diese zu beraten? Und hast du genügend Einfühlungsvermögen, um ihnen auch in schwierigen Situationen zur Seite stehen zu können? Bist du sorgfältig genug, und Pflegemaßnahmen oder vom Arzt verordnete Medikamentengaben ordentlich zu dokumentieren und zu dosieren und hast du genug Verantwortungsbewusstsein, um kranke Menschen, die dringend auf deine Hilfe angewiesen sind zu pflegen? Bist du psychisch so stabil, dass du auch mit schwerkranken Menschen, schlimmen Schicksalsschlägen oder dem Tod umgehen kannst? Hast du dir darüber Gedanken gemacht, ob du körperlich in der Lage bist, schwere und anstrengende Arbeit, wie beispielsweise beim Lagern von immobilen Patienten zu verrichten? Schaffst du es, von morgens bis abends für deine Patienten auf den Beinen zu sein? Kannst du verschwiegen mit Patientendaten und Diagnosen umgehen? Wenn du alle diese Fragen mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten kannst, dann könnte der Beruf des Pflegefachmanns oder der Pflegefachfrau der richtige für dich sein.

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Ein Praktikum in einer spezifischen Pflegeeinrichtung oder in der ambulanten Pflege können dir sicher helfen, dich zu entscheiden, ob dieser Beruf der richtige für dich ist. Außerdem ist es nie schlecht, wenn du bei einer Bewerbung in diesem Bereich bereits verschiedene Praktika vorweisen kannst.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Krankenpfleger/in arbeiten?

Während und nach der Ausbildung als Krankenpfleger/in wirst du vorwiegend eine Anstellung im Krankenhaus, in einer Facharztpraxis oder in einem Gesundheitszentrum finden. Inzwischen gibt es aber auch viele Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen, die in Wohnheimen oder Altenpflegeheimen arbeiten. Auch in der Kurzzeitpflege sind ausgebildete Pflegefachleute sehr gefragt. Wenn kranke Menschen zu Hause gepflegt werden müssen, übernehmen dies Pfleger und Pflegerinnen als Angestellte ambulanter Pflegedienste. Auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten zahlreiche Gesundheitspfleger und Gesundheitspflegerinnen.

Deine Arbeitsorte sind natürlich Krankenstationen und Patientenzimmer, aber auch Untersuchungs- und Behandlungsräume. Die Dokumentation oder Vorbereitung von Medikamenten wird im Büro oder im Stationszimmer vorgenommen. Bei ambulanter Pflege verrichtest du deine Arbeit in der Wohnung des Patienten.

Welche Tätigkeiten übernimmt ein Krankenpfleger oder eine Krankenpflegerin während der Ausbildung?

Ganz grundsätzlich betreuen und pflegen Gesundheits- und Krankenpfleger und Pflegerinnen ihre Patienten. Nach Anweisung des ärztlichen Personals führen sie Behandlungen durch oder verabreichen Medikamente. Zudem beobachten sie den Gesundheitszustand ihrer Patienten. Außerdem bereiten sie die kranken und pflegebedürftigen Menschen auf Untersuchungen oder Operationen vor und assistieren den Ärzten bei diesen. Auch die körperliche Grundpflege oder Hilfe bei der Nahrungsaufnahme von gehandicapten Menschen gehört in diesem Beruf zu deiner Aufgabe.

Auch in der Verwaltung bist du immer wieder tätig. Während deiner Ausbildung zum Gesundheitspfleger lernst du unter Anleitung die verschiedenen Tätigkeiten in der Pflege kennen. Du hilfst zunächst dem Personal bei der Körperpflege oder dem Lagern der Patienten, verteilst die Mahlzeiten oder hilfst schwer erkrankten Personen beim Essen. Im weiteren Fortschritt deiner Ausbildung darfst du bestimmte Tätigkeiten, wie das Anlegen von Verbänden, das Sortieren von Medikamenten nach Anordnung oder das Ziehen von Fäden an Operationsnarben selbst erledigen. Auch den Umgang und die Dokumentation mit Krankenakten erlernst du hierbei.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Krankenpfleger/in aus?

Die Zukunftsaussichten für den Beruf des Krankenpflegers oder der Krankenpflegerin sind sehr gut. Mit der Zunahme älterer Menschen in der Gesellschaft, wächst auch die Anzahl an altersbedingten und anderweitigen Erkrankungen, die im Krankenhaus oder in der häuslichen Pflege behandelt werden müssen. Dabei bist du als Krankenpfleger oder Krankenpflegerin der unersetzbare Spezialist. Es gibt des Weiteren zahlreich Möglichkeiten der Fortbildung, um sich auf bestimmte Gebiete in der Pflege, zum Beispiel die Intensivpflege, zu spezialisieren.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Krankenpfleger/in?

Deine Arbeitszeiten als Krankenpfleger oder Krankenpflegerin richten sich nach den Vorgaben der Einrichtung, in der du tätig bist. In Krankenhäusern oder Pflegeheimen wirst du in den meisten Fällen im Schichtdienst arbeiten. In der ambulanten Pflege wird oft nur tagsüber die Betreuung gewährleistet. Der Beruf des Krankenpflegers kann auch in Teilzeit ausgeübt werden.

Was verdiene ich als Krankenpfleger/in nach meiner Ausbildung?

Im Durchschnitt verdienen Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen in Deutschland 37845 Euro im Jahr. Mehr findest du bei unserem Gehaltsvergleich.

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