„Können Sie gerade frei sprechen?“ Wenn Sie diesen Satz hören, haben Sie mit großer Wahrscheinlichkeit einen Headhunter in der Leitung. Für viele Fach- und Führungskräfte ist das fast schon Alltag. Aber als Führungskräftenachwuchs ist es vielleicht das erste Mal, dass ein Personalberater bei Ihnen anruft, um Sie für eine neue berufliche Herausfoderung zu gewinnen. Stellt sich die Frage: Wie verhalten Sie sich richtig?

Der richtige Zeitpunkt fürs Telefonat

Prüfen Sie die Frage, ob Sie gerade frei sprechen können, kritisch! Wenn Sie in Gesellschaft von Kollegen oder Vorgesetzten sind oder auf dem Sprung in ein Meeting: Bitten Sie den Anrufer um einen anderen Termin für ein erstes Telefonat oder versichern Sie ihm, dass Sie zeitnah zurückrufen.
Das sollten Sie vermeiden: Im Büro plötzlich mit dem Handy am Ohr hektisch aufspringen und sich von den Kollegen distanzieren. Das ist leider sehr auffällig.

Diskretion bitte

Bewahren Sie Stillschweigen im Kollegenkreis. Auch wenn Sie vor Stolz platzen, dass ein Personalberater auf Sie aufmerksam geworden ist: Erzählen Sie es nicht weiter. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass die Kollegen dichthalten. Außerdem machen Sie Ihre Kollegen damit vielleicht gegen deren Willen zum Geheimnisträger und bringen sie so in eine Zwickmühle.

Zuhören und Nachfragen

Lassen Sie den Headhunter beim ersten Gespräch die vakante Stelle skizzieren. So verschaffen Sie sich am schnellsten einen Eindruck darüber, ob die Vakanz überhaupt in Frage kommt. Wenn das nicht der Fall ist: Reagieren Sie nicht schroff oder brüskiert. Ein guter Kontakt zum Headhunter kann Ihnen später immer noch nützlich sein. Kanzeln Sie ihn ab, wird er sich nie wieder bei Ihnen melden.
Auch wenn die Stelle Sie interessiert, diese Fragen sollten Sie beim ersten Kontakt vermeiden:

  • Wie sind Sie auf mich aufmerksam geworden?
  • Im Auftrag welchen Unternehmens rufen Sie mich an?
  • Wie ist die Stelle dotiert, um die es geht?

Diese Fragen klären sich erst später. Und wie der Personalberater Sie gefunden hat, bleibt unter Umständen ohnehin sein Geheimnis. Denn auch für gute Headhunter gilt: Diskretion ist das oberste Gebot.

Freundlich und souverän siegt

Gerade wem der Kontakt zum Personalberater neu ist, meint oft, es mache einen besonders guten Eindruck, wenn man besonders beschäftigt tut. Das ist falsch. Stattdessen punkten Sie mit Freundlichkeit, Authentizität und Souveränität.

Noch Fragen?

Die schlechteste aller Antworten darauf lautet: „Nein, eigentlich ist alles klar.“ Denn das wirkt desinteressiert. Fragen Sie stattdessen beispielsweise, ob es eine schriftliche Stellenbeschreibung gibt, die Sie bekommen können. Oder erkundigen Sie sich, was die nächsten Schritte sind.
Die Antworten auf beide Fragen können Ihnen dabei helfen, sich gut auf den nächsten Kontakt mit dem Headhunter vorzubereiten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.