Tattoos sind deine Leidenschaft und auf dein Lippenpiercing möchtest du nie wieder verzichten? Oder aber du liebst Ringe, Ketten und Ohrringe und rundest damit tagtäglich dein Outfit ab? Ganz klar: Du bist ein Schmuckliebhaber und liebst es, deinen Stil dadurch zu zeigen. Doch leider ist nicht jeder Arbeitgeber einer Meinung mit dir, wenn es um dieses Thema geht. Ob Körper- oder Modeschmuck – beides ist nicht in jedem Beruf gerne gesehen, und zwar aus verschiedenen Gründen. Was ist erlaubt und wo gibt es Grenzen?

Tattoos und Piercings

Bewerber mit sichtbaren Tattoos oder Piercings werden auch heute leider noch manchmal für unseriös gehalten. Vor allem, wenn Kundenkontakt besteht, ist Körperschmuck oft nicht gerne gesehen. Dabei kommt es auch auf die Branche an, in der man tätig ist. Gilt die Branche eher als konservativ, sollte auf sichtbaren Körperschmuck verzichtet werden. So sollten Anwälte, Bankiers oder Versicherungsvertreter darauf achten, kein Tattoo hervorblitzen zu lassen, während dies in der Medienbranche meist nicht als großes Problem angesehen wird.

Grundsätzlich gilt fast in jeder Branche und jedem Unternehmen, dass Körperschmuck akzeptiert wird, wenn es sich um ein kleines oder nicht sichtbares Tattoo oder ein dezentes Piercing handelt. Hast du als Bewerber mehrere sichtbare Piercings, empfiehlt es sich, diese sowohl für ein Vorstellungsgespräch als auch während der Arbeitszeit zu entfernen oder abzudecken.

Mann hat Tattoos am Arbeitsplatz
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Schmuck und Sicherheit

In vielen Berufen gibt es spezielle Sicherheitsvorschriften, die den Gebrauch von Schmuck einschränken können. Beispielsweise in der Medizin, beim Umgang mit Maschinen oder im Bereich der Elektronik ist das Tragen von Schmuck nicht erlaubt, um Verletzungen oder Schäden zu vermeiden. In diesem Fall solltest du auf Schmuck verzichten, um Unfällen vorzubeugen. In anderen Berufen, wie beispielsweise in der Büroarbeit oder im Verkauf, sind Schmuckstücke erlaubt, solange sie nicht zu auffällig sind und die Arbeit nicht beeinträchtigen. 

Ist ein Verbot von Körperschmuck rechtlich zulässig?

Die Rechtslage sieht zunächst vor, dass Arbeitgeber nicht in das Persönlichkeitsrecht ihrer Mitarbeiter eingreifen dürfen. Dazu gehört auch der eigene Stil, der durch Körperschmuck zum Ausdruck kommen kann. Allerdings kann ein Arbeitgeber ein begründetes Interesse daran haben, Einfluss auf das Erscheinungsbild zu nehmen. Daher dürfen Unternehmen Bewerber rechtlich gesehen aufgrund ihres Körperschmucks ablehnen.

Sie müssen sich aber darauf gefasst machen, dass Gerichte in Einzelfällen einer Klage wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte stattgeben. Definitiv untersagt werden kann Körperschmuck aber, wenn er die Arbeitnehmer selbst oder andere Personen gefährden könnte, weil er Arbeitsunfälle begünstigt oder gegen hygienische Vorschriften verstößt.

Mehr dazu kannst du hier lesen: Diskriminierung bei der Jobsuche: Das sind deine Rechte als Bewerber

Frau trägt Schmuck am Arbeitsplatz
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Schmuck am Arbeitsplatz: 5 Tipps

Du überlegst, ob und wie viel Schmuck du am Arbeitsplatz tragen solltest? Wir haben 5 Tipps für dich.

#1: Weniger ist oft mehr

Ein zu auffälliger Schmuck kann von der Arbeit ablenken und unprofessionell wirken. Es ist daher ratsam, sich auf ein oder zwei Schmuckstücke zu beschränken, die dezent und unauffällig sind. Eine Kette oder Ohrringe in angemessener Größe oder ein schlichtes Armband können das Outfit abrunden, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken.

#2: Ringe können stören

Ringe können dich am Arbeitsplatz stören, beispielsweise wenn du viel am Computer arbeitest. Sie können das Tippen erschweren und unangenehm auf der Tastatur oder der Maus reiben bzw. nervende Geräusche erzeugen. Wenn du Ringe tragen möchtest, solltest du daher darauf achten, dass sie nicht zu groß oder sperrig sind und keine scharfen Kanten haben.

#3: Piercings sollten diskret sein

Piercings können am Arbeitsplatz ebenfalls eventuell unpraktisch sein und von der Arbeit ablenken. Wenn du Piercings trägst, solltest du darauf achten, dass sie nicht zu auffällig sind und vor allem, dass sie keine Verletzungsgefahr darstellen. Große Tunnel oder ausgefallene Nasenpiercings können in manchen Beruf unpassend wirken und leider auch unseriös erscheinen – je nachdem, in welcher Branche du tätig bist.

Mann hat Tattoos am Arbeitsplatz
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#4: Passende Schmuckstücke zum Outfit wählen

Je nach Beruf und Sektor gibt es unterschiedliche Anforderungen an das Outfit. Bei der Auswahl von Schmuckstücken solltest du darauf achten, dass sie zum Outfit passen und dein Gesamtbild harmonisch abrunden. In der Gastronomie oder im Verkauf können dezente Ohrringe oder eine Kette passend sein, während in kreativen Berufen wie der Modebranche auffälliger Schmuck durchaus angemessen und oft auch gewünscht ist. Dein Outfit dient hier dem Ausdruck deiner Kreativität und deines Freigeistes.

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#5: Sicherheit geht vor

Wenn du in einem Beruf arbeitest, bei dem Sicherheitsvorschriften gelten, solltest du diese unbedingt beachten und auf Schmuck verzichten. Hier geht die Sicherheit vor und das Tragen von Schmuck kann zu Verletzungen führen. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn du mit gefährlichen Chemikalien zu tun hast oder sonst irgendwie handwerklich tätig bist. Hier solltest du Schmuck besser nur in deiner Freizeit tragen.

Fazit

Schmuck am Arbeitsplatz ist in vielen Branchen erlaubt, solange er nicht zu auffällig oder gefährlich ist. Dennoch ist weniger, wie so oft, mehr, und es ist daher ratsam, sich auf ein oder zwei dezente Schmuckstücke zu beschränken. Bei der Auswahl deines Schmucks solltest du außerdem darauf achten, dass er zum Outfit passt und den Anforderungen des Berufs entspricht. Wenn du unsicher bist, welche Schmuckstücke an deinem Arbeitsplatz akzeptabel sind, kannst du auch einfach deine Kollegen oder Vorgesetzten fragen. In vielen Unternehmen gibt es klare Richtlinien, was das Tragen von Schmuck betrifft. Es ist besser, im Vorfeld nachzufragen, als unangenehm aufzufallen.

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